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Schleifer gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen mit verschiedenen Funktionen und Anwendungsschwerpunkten. Wir möchten dir die einzelnen Modelle vorstellen, ein paar Tipps zur Anwendung geben und dir die Vor- und Nachteile kurz erklären. Das passende YouTube-Video haben für dich oben natürlich auch eingebunden. 

Schwingschleifer

Der Schwingschleifer (auch genannt: Rutscher / Sander) wird meist für das Nachschleifen, also den Feinschliff genutzt. Nachdem du die Arbeit mit einem Bandschleifer erledigt hast, kommt dann zum Beispiel der Schwingschleifer zum Einsatz. Er hat schnelle aber geringe Schwingungen, durch die er fein arbeitet aber auch wenig Abtrag hat. Der Schwingschleifer eignet sich optimal für Ecken und Kanten, ohne versehentlichen Rundschliff, also das unbeabsichtigte Abrunden von Kanten. Wie bei jedem Schleifer, solltest du natürlich auch mit dem Schwingschleifer darauf achten, nicht zu lange an einer Stelle zu bleiben, da du sonst Riefen einschleifen könntest.

Deltaschleifer

Der Deltaschleifer verfügt über eine kleine bis mittlere dreieckige Platte, mit der Abtrag durch Vibration erzeugt wird. Er ist eine Art Allrounder für kleine bis mittelgroße Flächen. Da er eher eine mäßige Abtragsleistung hat kannst du natürlich auch große Flächen bearbeiten, was aber ganz schön dauern kann. Durch seine Form eignet er sich hervorragend für Kanten oder Ecken. Bei der Benutzung immer auf eine gleichmäßige Bearbeitung achten, da der Deltaschleifer sonst Rillen einschleifen kann. 

Bandschleifer

▶ Ohne Schleifrahmen

Der Bandschleifer arbeitet im Gegensatz zu allen anderen Schleifern nicht über Vibration, sondern mit einem richtigen Schleifband, wie es der Name schon erraten lässt. Damit eignet sich der Bandschleifer hervorragend um auf großen Flächen so viel Abtrag wie möglich zu erreichen. Er ist also optimal für den Grobschliff an einem großen Balken oder anderen Gegenständen. Durch die gerade Laufrichtung des Schleifbandes, reißt der Schleifer sozusagen eine gerade Bahn in das Werkstück. Dadurch ist er auch nur für gerade Schnitte und nicht für Kanten geeignet, da er diese abrunden würde. Bei der Arbeit mit dem Bandschleifer solltest du mit der Faser schleifen, bzw. den Schleifer ein paar Grad schräg halten, damit du die Faser nicht zu tief ausschleifst.
Aber vorsichtig beim Abtragen von großen Flächen - Mit dem Bandschleifer neigt man gerne mal dazu zu kippen oder an einer Seite mehr Druck auszuüben. Hier hilft etwas Übung oder ein Schleifrahmen 

▶ Mit Schleifrahmen 

Der Schleifrahmen macht den Bandschleifer eigentlich fast schon zu einem neuen Gerät. Durch die Stabilität und Sicherheit des Rahmens kannst du nicht mehr kippen oder an eine Stelle zu viel Druck ausüben. Dadurch kannst du den Schleifer jetzt auch problemlos einhändig bedienen. So kannst du große Flächen, wie eine Tischplatte ohne große Mühe abschleifen und Unebenheiten begradigen.  

 

Exzenterschleifer

Der Exzenterschleifer ist DER ALLROUNDER unter den Schleifern. Wenn du also Hobby-Heimwerker bist, der sich nur eine Maschine zulegen möchte, empfehlen wir dir den Griff zum Exzenterschleifer. Damit schaffst du eigentlich alles, außer in Ecken zu kommen, da seine runde Form dafür einfach nicht gemacht ist. Er arbeitet über eine Schleifscheibe, die sich dreht und dabei gleichzeitig rotiert. Dadurch leistet der Exzenterschleifer einen ordentlichen Abtrag, da er über Drehung und Rotation gleichzeitig schleift. Durch diese doppelte Bewegung und die Bewegung die du selber mit der Hand beim Bewegen des Schleifers ausführst, können eigentlich keine Riefen oder zu tiefen Abschliffe entstehen. Außerdem musst du nicht darauf achten, mit oder gegen die Faser zu schleifen, da die Rotation automatisch sauber über die Fasern arbeitet. Das macht den Exzenterschleifer recht anfängerfreundlich.

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Das einzige worauf du achten musst: Immer gleichmäßig Druck ausüben. 1. Kann bei zu viel Druck der Schleifer verlangsamen, bzw. der Schleifteller sogar stoppen und 2. Ist es natürlich logisch, dass du gleichmäßig Druck ausüben solltest, um auf einer Stelle nicht mehr abzuschleifen als an anderen. Das mit dem Druck ausüben ist auch für Ecken und Kanten nicht optimal. Wenn du jetzt eine Kante hast, die dünner als der Schleifteller ist, wirst du die Kanten sehr wahrscheinlich unbemerkt abrunden. Das liegt daran, dass der Schleifteller etwas nachgibt und sich dadurch um die Kante herum biegt. Als geübter Handwerker kannst du hier mit einem härteren Teller etwas Abhilfe schaffen. Weiche Teller geben mehr nach und harte Teller sind steifer, geben bei Druck aber immer ein bisschen nach. Deshalb ist der Exzenterschleifer eher nicht für Kanten, dafür aber für Rundungen, da der Teller sich der Krümmung des Materials anpassen kann. Hier empfiehlt sich dann ein weicherer, nachgiebiger Teller. 

Unterschiede nach Modellen: Die Härtegrade des Tellers, der Schwingkreis und der Antrieb. Die Härtegrade haben wir ja eben schon beschrieben. Der Schwingkreis ist entscheidend für den Abtrag. Ein kleiner Schwingkreis eignet sich für einen feinen Schliff, ein weiter Schwingkreis für hohen Abtrag. 
Manche Modelle haben einen sogenannten Direktantrieb / Zwangsantrieb. Dieser sorgt für konstante Leistung auch bei weniger oder mehr Druck und erleichtert die Arbeit auf einer großen Fläche immens. Für den Feinschliff am Ende kannst du diesen Antrieb dann ausschalten, um variabel arbeiten zu können. 

▶ Multitool / Multischleifer 

Das Multitool wird zum Ecken schleifen oder auch zum Dinge schneiden genutzt, daher auch der Name "Multi". Es verfügt über eine sehr kleine "Schleifscheibe" mit der große Aufgaben ewig dauern können. Durch seine Schleifscheibe/-Klinge schwingt das Multitool im Außenbenbereich stärker und hat dadurch dort auch mehr Abtrag. Damit kannst du Ecken perfekt ausschleifen und nebenbei noch ein paar Fugen auskratzen oder etwas abtrennen. 

▶ Allgemeine Tipps 

- Um eine Staublunge zu vermeiden solltest du immer mit Mundschutz und einer ordentlichen Absaugung arbeiten. Wenn die Absaugung direkt durch den Schleifteller absaugt, ist eine optimale Staubabsaugung je nach Modell gegeben. Durch den ganzen Feinstaub der beim Schleifen entsteht ist das nicht nur eine "blöde" Sicherheitsaufklärung, sondern wirklich unerlässlich für deine Gesundheit.  

- Anstatt benutzte Schleifscheiben, -rollen oder -papier direkt wegzuwerfen, kannst du dir einen Hartgummi-Block zulegen. Mit diesem kannst du deine Schleifaufsätze perfekt reinigen und musst nicht direkt was neues kaufen. Denn das muss erst sein, wenn das Schleifpapier seinen Zweck nicht mehr erfüllt, nicht wenn es einfach ein wenig verdreckt ist. 
Anwendungserklärung am Beispiel Bandschleifer: Du nimmst den Hartgummi Block und hälst ihn an das Schleifband des angeschalteten Bandschleifers, sowie als würdest du den Block abschleifen wollen. Dabei entfernt das Gummi den Dreck und danach musst du nur kurz über das Schleifband wischen und schon ist auch das Gummi wieder ab. Schon hast du ein funktionierendes Schleiband mit noch genügend Profil um sauberer Arbeit zu leisten. 

▶ Fazit 

Exzenterschleifer: Der Allrounder unter den Schleifern - Durch feine Einstellungen perfekt für den Feinschliff geeignet.

Bandschleifer: Der perfekte Schleifer für große Flächen. Geeignet vor allem für den Grobschliff. 

Deltaschleifer: Guter Allrounder mit geringem Abtrag. Kommt dafür aber gut in die Ecken. 

Schwingschleifer: Gleichmäßiger Schleifer perfekt geeignet für den Feinschliff von Flächen bis in die Ecken. 

▻ Multitool: Ein Schleifer perfekt für Ecken. Kann aber auch Fugen ausschleifen und schneiden. 

 

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