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Wofür braucht man einen Fräser?
Mit beispielsweise einer Oberfräsen lassen sich die verschiedensten Fräsarbeiten durchführen, wofür es eine Vielzahl an Fräsern gibt mit denen sich die entsprechenden Werkstücke aus Holz, Metall oder Kunststoff ihrer Materialeigenschaften angemessen bearbeiten lassen. Mit einer Oberfräse kann man mit den entsprechenden Fräsköpfen Profile, Muster, Nuten oder auch Reliefs und Schriften fräsen. Hierfür eignen sich beispielsweise Abrundfräsen oder Nutfräsen.
Was ist der Unterschied zwischen Oberfräse und Kantenfräse?

Was macht eine Kantenfräse aus?
Wer selbst Möbel oder andere Gebrauchsgegenstände herstellen möchte, braucht nicht nur das entsprechende Know-How, sondern auch die richtige Ausrüstung. Bei Holzarbeiten ist die Anschaffung einer Kantenfräse sinnvoll. Mit ihr lassen sich beispielsweise Nuten und Dübellöcher einfräsen, aber auch die Kantenbearbeitung ist so präziser und einfacher.
Viele Modelle – wie etwa die Oberfräse – eignen sich im Prinzip für all diese Aufgaben. Das Problem bei der Verwendung einer Oberfräse als Kantenfräse ist, dass diese meist deutlich schwerer und damit unhandlicher ist, als eine einfache Kantenfräse. Darunter leidet die Präzision und Handhabung, weswegen es sinnvoll ist, neben einer guten Oberfräse, die sich für viele verschiedene Arbeiten erzielen zu können.
Zusammengefasst macht eine Kantenfräse also folgendes aus:
- Geringe Baugröße und niedriges Gewicht
- Passender Schwerpunkt für die Kantenbearbeitung
- Schwächere Motorleistung als andere Fräsen
Was ist bei der Wahl einer Kantenfräse zu beachten?
- Akkuantrieb ist empfehlenswert
- Bürstenloser Motor: leicht und kompakt
- Einfache Handhabung des Geräts
In unserem Kantenfräsenvergleich, der Bosch GKF 600, Makita RT0700 und dem "Makita-klon" von Katsu kannst du sowohl im Blog nachlesen, als auch im Video dir nocheinmal genau ansehen, worauf es bei einer Kantenfräse eigentlich ankommt.
Welchen Fräser benutzt man wofür?
Abplattfräser
Der Abplattfräser wird zum Abplatten von Füllungen, zum Beispiel Dreh- und Schiebetürfüllungen verwendet. Dies ist zum Beispiel bei Möbeltüren oder Küchenfronten notwendig.
Der Abplattfräser ist auch zum Profilieren von Werkstückkanten geeignet. Damit ist gemeint, die Oberfläche eines Werkstücks mit Rillen, Kerbungen oder Ähnlichem zu versehen.
Abrundfräser
Abrundfräser werden für dekorative runde Kanten eingesetzt. Mit dem Abrundfräser können eckige Kanten auf saubere und bequeme Art gerundet werden. Dabei können die Rundungen ohne Ansatz gefräst werden.
Bündigfräser
Mit einem Bündigfräser werden überstehende Kanten (z.B. Furnier oder Laminat) plan gefräst, so daß sie mit der Kante eine glatte Fläche bilden. Es werden überstehende oder auch aufgeleimte Beschichtungsmaterialien verwendet, um eine glatte Kantenoberfläche zu erreichen. Das Anlaufkugellager wird dabei mittig an die Kantenfläche der Trägerplatte geführt, während die Schneiden das überstehende Material entfernen. Beim Bündigfräser haben Anlaufring und Schneide den gleichen Durchmesser.
Falzfräser
Falzfräser erzeugen einen geraden vertikalen und horizontalen Schnitt. Sie sind speziell für das Schneiden von Falzen (Ausfräsungen) an Kanten konzipiert. Sie dienen damit der Herstellung von Falzen an Türen, Platten oder Schubladen. Sie können außerdem für die Herstellung von Bilderrahmen oder Rahmen von Spiegeln benutzt werden. Dabei sind sowohl gerade als auch geschwungene Formen denkbar.
Fasefräser
Fasefräser erzeugen Gehrungsschnitte im vorgegebenen Winkel. Manchmal werden sie verwendet, um Materialkanten zu verzieren oder um Gehrungskanten für Tischlerprodukte mit mehreren Seiten zu schneiden.
Grat- und Zinkenfräser
Gratfräser werden auch Zinkenfräser genannt. Sie sind beliebte Fräser für Schwalbenschwanzverbindungen. Diese Holzverbindung wird bei Schubladen, Kästchen, Möbelkorpussen und auch bei Gratverbindungen, z. B. zur Stabilisierung einer Massivholzplatte, verwendet. Dabei können sie verdeckt oder sichtbar hergestellt werden. Sichtbare Schwalbenschwanzverbindungen können sehr schön sein, wenn Holzauswahl und Aufteilung stimmen.
Griff- und Handlauffräser
Immer, wenn sichtbare Beschläge den Gesamteindruck eines Werkstücks stören würden, ist die verdeckte Griffleiste eine elegante Alternative. Mit dem Griff- und Handlauffräser kann die komplette Griffleiste an Tür- oder Schubkastenfronten in einem Arbeitsgang gefräst werden.
Hohlkehlfräser
Mit dem Hohlkehlfräser kann eine halbkreisförmige Nut in das Material gefräst werden. Dies kann aus dekorativen Gründen gemacht werden, oder die Nut soll als Griffleiste oder Ablaufrinne genutzt werden.
Nutfräser
Nutfräser schneiden gerade in das Material hinein und formen eine Nut oder einen Einschnitt. Sie können auch Hohlräume für einen Zapfen oder eine Einlage schaffen.
Der Nutfräser ist der wohl bekannteste aller Fräsköpfe. Nuten benötigt man vor allem für Nut- und Federverbindungen, Aussparungen, Schablonen oder Falzen.
Es gibt bei den Nutfräsern verschiedene Varianten, wie zum Beispiel T-Nutfräser, Profil-Nut-Fräser, Spiralnutfräser oder Schriftenfräser - um nur einige zu nennen.
Profilfräser
Profilfräser werden zur Kantenbearbeitung benutzt und sind in vielen unterschiedlichen Versionen erhältlich. Vor allem die Fräser mit römischem oder klassischem Profil sind sehr beliebt. Der Profilfräser wird auch Formfräser genannt. Nutenprofil-Fräser ergeben dekorative Nuten.
Verleimfräser
Verleimfräser erhöhen die Verleimfläche für maximale Stabilität. Auch wenn die modernen Leime eine starke Klebekraft haben, ergibt sich durch die Verleimnuten ein weiterer Vorteil: die Verleimflächen verrutschen nicht mehr.
Viertelstabfräser, Halbstabfräser
Mit einem Viertelstabfräser wird ein "Viertel Kreis" in die Materialkanten gefräst. Beim Halbstabfräser wird ein Halbkreis in die Kante gefräst.
Fräser-Sets
Wenn du mit einem Kauf direkt alle möglichen Anwendungsbereiche abdecken möchtest, dann kannst du auch direkt ein ganzes Set mit Fräsern kaufen. Auch die findest du bei uns im Preisvergleich.
Worauf muss man beim Fräsen achten?
Fräsrichtung
Achten Sie auf die Ausrichtung der Holzfasern. Fräsen längs zu den Holzfasern ergibt einen sauberen und glatten Schnitt. Das Fräsen quer zur Faserrichtung sollte so gut es geht vermieden werden, da die bearbeiteten Stellen rauh werden. Durch Befeuchten und erneutes Abfräsen lassen sich raue Kanten etwas nachglätten.
Umfräsen von Werkstücken
Beim Umfräsen eines Werkstücks sollte man mit den Seiten beginnen, deren Faserrichtung quer zur Vorschubrichtung verläuft. Anschließend lassen sich die weiteren Seiten besser bearbeiten und an den Ecken aufgetretene Absplitterungen im gleichen Arbeitsgang ausbessern.
Vorschubrichtung
Die Oberfräse ist im Gegenlauf zu führen, also so, dass sich der im Uhrzeigersinn drehende Fräser in das Werkstück hineinarbeitet. Dabei erhält man eine gute Kontrolle der Fräse, des Werkstücks und des Arbeitsvorgangs. Das Fräsen im Gleichlauf, also in Richtung der Drehrichtung, ist selbst für einen Profi mit Gefahren verbunden, da sich die Fräse vom Werkstück "weg zieht". Dies birgt Risiken und ergibt ein unsauberes Arbeitsergebnis.
Welche Materialien gibt es für Fräser?
Es gibt Fräsköpfe aus zwei verschiedenen Materialien:
- HSS (Hochleistungs-Schnellstahl)
- HM (Hartmetall, auch HW)
Die HSS erhitzen und stumpfen sich schneller, als es die HM Fräsköpfe tun, sind damit also eher für Weichholz geeignet, wo sie aber generell für ein gutes Gesamtergebnis sorgen. Durch die Langlebigkeit der Hartmetall Fräsköpfe, sind auch härtere Holz- und Kunststoffarten kein Problem. Die HM Fräser sind zwar etwas teurer, halten dafür aber länger und bieten mehr Freiheiten mein fräsen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist also bei beiden Arten angemessen.