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Kaum ein Werkzeug kann für so viele verschiedene Anwendungen verwendet werden wie der Oszillierer.
Angefangen als Gipssäge im medizinischen Bereich hat sich das Gerät stetig weiter entwickelt - bis zum heutigen breiten und vielseitigen Spektrum.
Egal ob man sägen, schleifen, trennen, schaben, feilen, polieren, raspeln, schärfen oder schneiden muss - der Oszillierer bietet mit dem richtigen Aufsatz all diese Funktionen. Besonders für die präzise Arbeit an Stellen, an die nur schwer heranzukommen ist, ist dieses Multifunktionswerkzeug bestens geeignet.
Bei den meisten Multitools lassen sich die Werkzeugaufsätze werkzeuglos wechseln. Bei manchen kommt der Inbusschlüssel zum Einsatz.
Die Funktionen
Vorbild des Oszillierers ist die Gipssäge von Fein aus dem Jahr 1968. Sie war dafür gedacht, Gipsverbände zum Beispiel bei einem gebrochenen Arm aufzuschneiden, ohne ihn zu verletzen, indem das Einsatzwerkzeug sich auf einer feststehenden Achse nur ein bis zwei Grad hin- und her bewegte. Darauf basierend wurde das Gerät immer weiter entwickelt, bis hin zu den verschiedenen Aufsätzen, mit denen man die unterschiedlichsten Arbeitsschritte durchführen kann.
Arbeitsweise
Beim Oszillieren schwingt das Einsatzwerkzeug etwa 20.000 Mal pro Sekunde in einem Winkel von maximal drei Grad hin und her. So können mit dem richtigen Einsatzwerkzeug die verschiedensten Materialien wie Holz, Metall und Kunststoff zersägt, gefräst oder geschliffen werden. Auch kleine Ausschnitte können herausgefräst werden. Das Werkzeug führt also kurze, schnelle Schwingbewegungen aus. Es hat einen geringen Hub und eine große Laufruhe und ermöglicht so ein Arbeiten mit wenig Kraftaufwand. Das zeigt sich auch in der Leistung: Der Oszillierer verbraucht relativ wenig Energie, verglichen mit einem Winkelschleifer oder einer Kreissäge.
Einsatzwerkzeuge
Als Haltevorrichtung für die Einsatzwerkzeuge dient eine Schraube. Gegen das Verdrehen der Werkzeuge bei der Verwendung haben sich zwei Systeme durchgesetzt: der sternförmige Kranz entwickelt von Fein und Haltestifte von Bosch. Das bietet einige Vorteile, denn so können Werkzeuge von beiden Herstellern bei den meisten Oszillierern anderer Marken verwendet werden.