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Es ist Frühling! Alles draußen erwacht zum Leben; die Vögel, die Pflanzen, die Bienchen... und jeder der einen Garten hat, genießt es bei gutem Wetter draußen zu sein und das alles in sich aufzunehmen.
Wir haben dir in einem älteren Blog schon mal gezeigt, wie du einen Nistkasten für Vögel baust. In diesem DIY-Blog möchten wir dir ein weiteres Projekt vorstellen, was dich hoffentlich dazu inspiriert, der Natur mehr Platz in deinem eigenen Gartenparadies zu geben.

Es wird immer schwieriger für Bienen geeignete Nistplätze zu finden. Oft bauen sie Nester an eher unerwünschten Ecken, ob Rollokästen oder Carports, es kommt vor, dass der Mensch nicht ganz so einfach im Einklang mit der Natur leben kann. Um sowas zu vermeiden, kannst du den Bienen in deiner Nachbarschaft einfach einen ganz eignen Platz bauen; und zwar ein Bienenhotel!

Welche Materialien eignen sich für Bienen-Nisthilfen?


Es gibt viele verschiedene Arten auf die man ein Bienenhotel bauen kann, und dementsprechend können sie auch aus unterschiedlichen Materialien gebaut werden,  wie zum Beispiel:
  • Hartholz mit Bohrungen
  • Hohle oder markhaltige Pflanzenstängel
  • Bambus und Schilf
  • Totholz
  • Pappröhrchen
  • Tonziegel

DAS gilt es zu beachten!

Am wichtigsten beim Bau eines Bienenhotels ist tatsächlich die Wahl des Standortes. Ein ruhiger, sonniger Ort, der geschützt vor Regen und Wind liegt, eignet sich am besten. Im Idealfall sind in der Nähe viele bienenfreundliche Blumen, an denen sich die fleißigen Bestäuber erfreuen können.

Die optimale Ausrichtung für ein Bienenhotel ist von Südosten bis Südwesten, denn dort gibt es die meisten Sonnenstunden. Außerdem ist es wichtig, dass Du Dein Bienenhotel nicht direkt auf den Erdboden stellst. Viel besser ist es Deine Nisthilfe aufzuhängen oder in ein Regal zu stellen. Was Du allerdings nicht machen solltest, ist Dein Bienenhotel an eine Schnur zu binden und frei hängen zu lassen. Wildbienen besiedeln solche Nisthilfen nämlich so gut wie gar nicht.

Außerdem gilt es zu beachten, dass KEIN Weichholz verwendet wird, da dieses schneller Feuchtigkeit aufnimmt, daher leichter zu Pilzbefall und/oder Schimmel neigt, was beides tödlich für die Bienen sein kann.
Bohrungen im Holz müssen immer quer zur Faserung verlaufen, sollten asymmetrisch angeordnet sein, um den Bienen beim Anflug bei der Orientierung zu helfen, und sollten auf jeden Fall sauber und von Splittern befreit werden, da dies sonst eine große Verletzungsgefahr darstellen kann. Stroh, Tannenzapfen, Lochziegel oder Plastikstrohhalme sind KEINE geeigneten Materialien für dein Bienenhotel. Außerdem solltest du darauf achten, dein Bienenhotel vogelsicher zu gestalten, falls es in deiner Gegend viele gefiederte Freunde gibt. Das ist schnell mit etwas Hasendraht getan.

Es gibt keinen falschen Zeitpunkt ein Bienenhotel aufzuhängen. Die Saison der Wildbienen geht theoretisch von Februar/März bis Ende September und in diesem Zeitraum schlüpfen unterschiedliche Arten von Wildbienen zu verschiedenen Zeiten. Also sei nicht traurig, wenn dein Bienenhotel nicht sofort besiedelt wird, es kann sein, dass die momentane Bienenpopulation bereits ein schönes zuhause gefunden hat.

Bienenhotel aus Hartholz

Entscheidet man sich das Bienenhotel aus Hartholz zu bauen, eignen sich folgende Holzarten mit am besten:

  • Ahorn
  • Apfel
  • Birke
  • Birne
  • Eiche
  • Esche
  • Hainbuche
  • Hasel
  • Kastanie
  • Pflaume
  • Rotbuche
  • Ulme
Du möchtest direkt loslegen, weißt aber noch nicht ganz was du brauchst? Kein Problem! Auch hier haben wir für dich eine praktische Liste angelegt! Du brauchst lediglich:

Nimm dein Stück Hartholz, zeichne Deine Muster darauf und dann kannst Du auch schon mit dem Bohren loslegen. Bitte sei etwas geduldig mit Deiner Bohrmaschine: Selbst mit scharfen Bohrern kann es ein Weilchen dauern, bis die Löcher gebohrt sind. Deine Bohrlöcher sollten mindestens 2 Millimeter und höchstens 10 Millimeter groß sein. Je nachdem wie groß Dein Holzstück ist, kannst Du zwischen 8 und 10 Zentimeter tief bohren – aber bedenke bitte immer, quer zur Holzfaser zu bohren!

Wenn Deine Löcher gebohrt sind, kannst Du sie ausklopfen oder ggf. mit dem Staubsauger aussaugen. Wirf jetzt bitte einen Blick in Deine Bohrlöcher und sieh nach, ob Splitter und Späne zu sehen sind. Falls ja, dann nimm doch bitte eine kleine Feile oder ein zusammengerolltes Stück Schleifpapier und entferne die spitzen Splitter.

Sobald Deine Bohrlöcher alle sauber, splitterfrei und faserfrei sind, ist Dein Hartholzstück bereit für seine ersten Gäste.

Füllmaterialien für dein Bienenhotel

Ob Schilf, Bambus, hohle oder markhaltige Pflanzenstängel, oder eine Mischung aus allen, wichtig ist bei der Verwendung dieser Füllmaterialien, genauso wie beim Holz, dass keine der Materialien gesplittert oder ausgefranzt sind.
Abgesehen von den markhaltigen Pflanzenstängeln, kannst du all diese Materialien mit einer scharfen Metallsäge auf die gewünschte Länge zuschneiden und in ein von dir ausgewähltes Gehäuse stapeln. Dabei solltest du beachten, dass alle Röhrchen fest sitzen und nichts instabil oder wackelig ist.
Nicht alle markhaltigen Pflanzenstängel eignen sich als Füllmaterialien, diese jedoch schon:

  • Beifuß
  • Brombeeren
  • Disteln
  • Heckenrose
  • Herzgespann
  • Himbeere
  • Holunder
  • Kletten
  • Königskerzen
  • Sonnenblume
Du kannst sie senkrecht an dein Bienenhotel anbringen. Einige Wildbienenarten fressen sich ihre Gänge selbst in das Material. Wichtig ist, dass die Stängel keinen Bodenkontakt haben.

Totholz?

Zig Wildbienenarten lieben Totholz und nagen darin ihre eigenen Nistgänge. Besonders das weißfaule Laubholz eignet sich hervorragend als Nisthilfe für Wildbienen. Die vom Aussterben bedrohte Blauschwarze Holzbiene ist ein häufiger Gast im Totholz, der es Dir danken wird! Wie du siehst ist Totholz unter manchen Umständen durchaus sehr lebendig!
Geeignete Holzarten hierfür sind:

  • Esche
  • Eiche
  • Ahorn
  • Buche
  • Obstbäume
  • Weide
  • Pappel

Allerdings solltest Du dabei beachten, dass Totholzelemente in Deinem Bienenhotel ziemlich groß sein müssen: Pi mal Daumen sollte das Stück Totholz schon mindestens 30 Zentimeter groß sein oder sogar noch größer. Daher eignet sich Totholz weniger für kleine Insektenhotels.


Beachtest du alle von uns genannten Hinweise, sind beim Bau eines Bienenhotels kaum Grenzen gesetzt. Du kannst dich also kreativ ausleben UND den Bienen einen sicheren Platz in deinem Garten bieten. Win-win!

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