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Die Bandsäge ist ein unerlässliches Werkzeug in jeder Werkstatt. Ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten machen sie zu einem unersetzlichen Hilfsmittel: Mit einer großen Schnitttiefe, der Fähigkeit, gerade und geschwungene Linien zu schneiden, einem neigbaren Tisch und einer Vielzahl an Blattstärken und Zahnkombinationen, können mit nur geringem Platzbedarf
die verschiedensten Schnittformen vollbracht werden. Auch Vertiefungen, Kurven- und Kreisschnitte sind so kein Problem!
In diesem Artikel findet ihr ein gebündeltes Paket an Infos und Tipps rund ums Thema Bandsägen!
Welche Bandsäge-Arten gibt es?
Der erste grundsätzliche Unterschied bei dieser Art von Säge ist die Ausrichtung des Sägeblattes. Es wird zwischen horizontalen und vertikalen Bandsägen unterschieden. Einige spezielle Hybrid-Modelle erlauben aber auch beide Ausrichtungen.
Außerdem wird auch bei Bandsägen zwischen Akku- und Netzbetrieb differenziert und es gibt Standmodelle mit Tisch und Handgeräte, die ihr gemütlich über den Bau schleppen könnt.
Die horizontale Bandsäge
Oder auch Gehrungsbandsäge genannt. Dieses Modell mit Tisch ist, wie der Name schon verrät, extrem nützlich für Winkelschnitte. Durch ihre hohe Leistung kommt ihr damit auch ganz easy durch sehr dickes Material. Der Winkel lässt sich im Vorfeld einstellen und mit den Maßangaben auf dem Auflagetisch kommt ihr bei richtiger Anwendung auf sehr genaue Ergebnisse.
Die vertikale Bandsäge
Dieses Modell liefert vielleicht nicht die Bandbreite an Winkelschnitten, wie das horizontale Sägeblatt, aber kommt mit ganz eigenen Vorteilen. Allem voran der geringe Zeitaufwand.
Wenn ihr viele Materialien auf die gleiche Größe zuschneiden müsst und das in möglichst wenig Zeit ist das genau das richtige Modell für euch. Ein ebenso hohes Leistungspotenzial trifft hier auf sehr komfortable Anwendung. Ihr drückt das Material einfach ins Sägeblatt, voilà.
Gepaart mit Zubehör, wie dem Seitenanschlag läuft der Vorgang fast wie von selbst.
Angebrachter Warnhinweis(!): Das bedeutet nicht, dass ihr unvorsichtig werden dürft! Handschuhe aus, Ärmel hoch und volle Konzentration wenn es Richtung Sägeblatt geht!
Die Akku-Bandsäge
Das handliche Modell ohne Tisch und mit 20 Kilo weniger auf der Hüfte! Die Akku-Bandsäge wird zwar nicht so erfolgreich durch Massivholz sägen, wie die Tischsägen, ist aber dennoch aus gutem Grund so beliebt.
Verglichen zu vielen anderen Hand Säge-Typen ist die Akku-Bandsäge deutlich kraftvoller und größer. Da ihr sie selbst ausrichten müsst sind Winkelschnitte eurem Können überlassen.
Wichtiger Tipp: Messt eure Schnitte im Vorfeld aus und markiert sie auf dem Material. Die meisten Akku-Bandsägen haben direkt hinter dem Sägeblatt eine LED, die den Schatten des Sägebandes auf die Arbeitsfläche wirft und euch so genau anzeigt, wo ihr schneiden werdet, bevor ihr ansetzt.
Damit erleichtert ihr euch schwierigere Passformen, denn Seitenanschläge und Tische mit Maßangaben gibt es hier nicht!
Der Trumpf des akku-betriebenen Modells: Es kann schwierige Stellen erreichen, wie kaum eine andere Säge. Mit hohen Schnitttiefe Werten und dem sehr dünnen, aber kraftvollen Sägeblatt kommt ihr oft an Stellen, für die es sonst eine Menge Stress bedarf.
Das Endlos-Sägeblatt
Wie ihr am letzten Bild erkennen könnt wird das Sägeblatt auf zwei rotierende Scheiben, die vom Motor betrieben werden gespannt und bewegt sich konstant in die selbe Richtung.
Vor allem beim vertikalen Standmodell erinnert das stark an das Sägeblatt einer Stichsäge, mit dem Unterschied, dass diese Blatt nicht wieder gehoben wird, sondern permanent durchläuft. Das Potenzial für glattere Kanten und präzisere und schnellere Schnitte ist somit viel höher.
Welches Sägeblatt ist das richtige?
Einer der entscheidenden Faktoren ist die Breite des Endlosblatts. Ganz grundlegend gilt: Je dicker und voluminöser euer Schnittmaterial, desto breiter, also stabiler sollte das Endlos-Sägeblatt sein. Die Breite des Sägeblatts misst sich von der Spitze der Zähne bis zum glatten Rand des Blattes.
Desweiteren gibt es noch speziell angefertigte Sägeblätter für (bestimmte) Hölzer, oder auch für Metall und Rohre. Diese unterscheiden sich in der Zahnform und der Fertigung, also dem verwendeten Metall.
Vor dem Kauf solltet ihr euch also klar machen, welche Materialen ihr zerteilen wollt, um dann schnell zu recherchieren welche Blätter die beste Wahl sind.
Eine Auswahl verschiedener Bandsägeblätter findet ihr hier.
Sägeblattbreite und Kurvenradius
Die Faustregel: Je kleiner der Kurvenradius sein soll, desto geringer muss auch die Breite des Sägeblatts sein.
In der folgenden Tabelle seht ihr die ungefähren Angaben zur Bandbreite und des minimal möglichen Schnittradius.
Bandbreite Sägeblatt | Min. Schnittradius |
3,2 mm | 4 mm |
6,3 mm | 16 mm |
9,5 mm | 40 mm |
12,7 mm | 65 mm |
19 mm | 140 mm |
Weitere Faktoren, die sich auf die Ergebnisse eurer Kurvenschnitte auswirken, sind die Schnitthöhe und die Zeit, die ihr schon an der Bandsäge verbracht habt, denn bei Freihand-Schnitten helfen euch keine Seitenanschläge, ihr seid vollkommen auf eure Fertigkeiten angewiesen. Für möglichst gute Ergebnisse ist also einiges an Übung erforderlich.
Technische Daten - Ein paar gute Beispiele
Wir haben einfach mal zwei passende Modelle rausgesucht, mit denen wir euch die (mögliche) Leistung in Zahlen widerspiegeln wollen.
Die DeWalt DW739
Schnittbreite | 31 cm |
Schnitthöhe | 155 mm |
Tischgröße | 380 x 380 mm |
Max. Bandgeschwindigkeit | 13,3 m/s |
Antrieb | Netzbetrieb |
Leistung | 749 Watt |
Gewicht | 23 Kilogramm |
Produkttyp | Vertikale Bandsäge |
Diese Daten spielen schon weit oben. Mit über 700 Watt Leistung und 13,3 Meter Lauf pro Sekunde werdet ihr wirklich flott durch dickes Holz gleiten. Die Standmodelle mit Tisch sollen ja auch genau das liefern, aber man findet auch unter ihnen deutliche Leistungsunterschiede. So hat Parkside beispielsweise eine Bandsäge mit deutlich weniger Leistung auf den Markt gebracht, die mit 350 Watt weniger als die Hälfte pumpt, aber auch eurem Portmonee einen gefallen tut.
Hier geht es zu DeWalts "DW739".
Milwaukees M12 Fuel Akku-Bandsäge
Als vertretendes Beispiel für die Akku Bandsägen haben wir das 12 Volt Modell von Milwaukee gewählt. Neben tollen Eigenschaften, wie der "Red-Link Sicherheitselektronik", gibt es bei diesem super handlichen Modell noch den riesen Vorteil, dass ihr wirklich schwer zu erreichende Stellen plötzlich ganz einfach zersägen könnt. Das geringe Gewicht und die kleinen Maße, kombiniert mit der guten Schnitttiefe und Leistung machen die M12 zu einem sehr versierten Helfer in ganz verschiedenen Situationen. Überkopfschnitte? Kein Problem!
Leerlaufumdrehung | 174 U/Min |
Max. Schnittleistung | 64 mm |
Antrieb | Akku |
Spannung | 12 Volt |
Motor | Bürstenlos |
Gewicht | 3.2 Kilogramm |
Produkttyp | Hand-Bandsäge |
Hier gibts mehr Infos und Preisvergleiche.
Berg & Schmid GBS 185 Eco
Zu guter Letzt zeigen wir euch hier noch das horizontale Bandsägen Modell von Berg & Schmid. Mit einem maximalen Gehrungswinkel von 60 Grad und brutalen 800 Watt Leistung auf einstellbaren 35 oder 70 Metern pro Sekunde Bandlaufzeit spielt das Teil in seiner ganz eigenen Liga.
Gehrung | 60 Grad |
Tischgröße | 1550 x 870 x 1740 |
Max. Bandgeschwindigkeit | 1.16 Meter/s |
Antrieb | Netzbetrieb |
Leistung | 800 Watt |
Spannung | 400 Volt |
Gewicht | 205 Kilogramm (!) |
Alleine das Gewicht dieser Maschine macht sie eher zum Kandidaten für den gewerblichen Gebrauch mit festem Standpunkt zum Sägen!
Genaueres zu Berg & Schmids Gehrungsbandsäge findet ihr inklusive Preisvergleich hier.
Welche Bandsäge für wen? Ein Fazit
Wir sammeln nochmal alle Vorteile, die Bandsägen so mit sich bringen!
-Zeiteffizienz durch Leistungsstärke, Seitenanschläge und schnell eingestellte Maße
-Bearbeiten von massivem Material mit dem Standmodell
-Erreichen schwieriger Stellen mit dem Akkumodell
-Möglichkeit Kurven- und Kreisschnitte mit hoher Präzision zu meistern
-Hohe Zahl verschiedener Sägeblätter bringen vielfältige Schnittmöglichkeiten
Aus dieser Liste holt die Bandsäge in einem Punkt olympisches Gold, denn Kurvenschnitte in so einem filigranen Maß schafft keine andere Art von Säge! Es gibt so viele verschiedene Schnitthöhen, Sägeblattbreiten und Leistungsklassen, dass dieser Sägetyp sowohl für hartes Holz, als auch für dünnes Metall, Rohre und ähnliches ein starker Begleiter ist.
Mögliche Zielgruppen
Die künstlerischen Heimwerker
Wer Holz gerne in Muster und Kurven schneidet findet gerade mit der horizontal ausgerichteten Bandsäge das perfekte Tool. Das funktioniert so gut, dass Stich- und Säbelsägen in dem Punkt komplett obsolet werden.
Es gibt auch diverse Modelle, die genau auf diesen Aspekt ausgelegt sind. Bei ihnen kann die Bandführung ausgetauscht werden, um dünne Sägeblatter mit beispielsweise 3 mm Breite einzusetzen. Diese laufen dann mit verringerter Vibration und sorgen für noch intuitiveres Handling bei Kurvenschnitten.
Der gewerbliche Gebrauch
Wer auf lange Sicht regelmäßig Materialien auf bestimmte Maße bringen muss, wird sich über eine ordentliche Bandsäge mit großem Tisch und festem Stand freuen. Das ist dann ein einmaliges, recht hohes Investment, das mit einer langen Lebenszeit der Maschine und einem hohen Effizienzupgrade auf Arbeit punktet.
Das rentiert sich vor allem an Arbeitsplätzen, wie Produktionshallen, da die Maschinen gerne mal weit über 20 Kilo wiegen und nicht ohne weiteres hin und her geschleppt werden können.
Die Akku-Bandsäge als Alleskönner für jeden
Dort, wo Dinge gesägt werden, ist die Akku-Bandsäge auf jeden Fall ein wilkommener Segen. Ihre Schnitttiefe allein ist ein guter Grund sich so ein Teil zuzulegen.
Das permanent in eine Richtung laufende Band sorgt dazu noch für glattere Schnittkanten, was die Bandsäge perfekt für z.B. Rohrschnitte, oder Kabelkanäle macht.
Auch wenn umstritten: Selbst die 12 Volt Geräte können mit wirklich guter Leistung, aber vor allem mit ihrer unübertrefflichen Mobilität überzeugen. Wer schonmal Rohre an der Deckenkante durchsägen musste, weiß wovon ich rede.
Dieses Modell, mit überschaubarem Preis, ist also in jeder Heim- und Profiwerkstatt willkommen, da es einen wirklich großen Bereich an Sägetätigkeiten abdeckt.